Dienstag, 13. September 2016

Florian Herb - Maria und das Ding mit dem Reinheitsgebot

In dem beschaulichen Städtchen Ried im Allgäu ist der Teufel los.
Alois Gschwend, der Besitzer der örtlichen Brauerei will – nachdem ihn seine Frau verlassen hat, die Kinder in die Großstadt gezogen sind und ihm auch noch jemand das Finanzamt auf den Hals gehetzt hat das Brauen für immer sein lassen – doch gerade jetzt, wo das 700-jährige Dorfjubiläum sich nähert, ist das eine Katastrophe!
Da muss doch irgendwas zu machen sein, denken sich Landfrauen und reisen nach Hamburg, um Alois' Tochter Maria um Hilfe zu bitten, die Brauerei zu retten.
Doch das ist leider gar nicht so einfach wie gedacht!
Aber Maria wäre nicht Maria, wenn sie nicht auch das hinkriegen würde!

Nachdem ich von „Der Tag, an dem Lotto-Klara in mein Taxi stieg“ schon begeistert war, war ich sehr gespannt auf das neue Buch von Florian Herb!
Zu Beginn war ich leider etwas verwirrt, denn vom ersten Kapitel habe ich leider relativ wenig verstanden. Als ich etwa zur Hälfte des Buches noch einmal zurück blätterte, fiel es mir jedoch wie Schuppen von den Augen – dementsprechend fand ich den Anfang etwas schwer.
Auch muss man sich erst einmal an den Schreibstil beziehungsweise eher an die Sprache des Autors gewöhnen – da wir ja im Allgäu sind, sprechen die Leute dort natürlich auch mit Dialekt und auch einige Ausdrücke kannte ich auch noch nicht.
Doch als ich mich nach einiger Zeit durchgewurschtelt hatte, fiel es mir relativ leicht.
Spätestens, als dann Alois Tochter Maria auf der Bildfläche erscheint, fand ich wieder zu meinem normalen Lesetempo zurück.

Maria fand ich total sympathisch, wie sie versucht hat, die Brauerei zu retten.
Immer wieder sind ihr neue Sachen eingefallen und sie hat nicht aufgegeben, auch wenn die Situation noch so aussichtslos schien.
Die anderen Charaktere fand ich ungeheuer liebenswert, es kommt mir vor, als hätte ich selber Urlaub oder einen Ausflug ins Allgäu gemacht und sie alle kennengelernt.
Auch, wenn es im Buch die ein oder andere Person gibt, die leider nichts Gutes im Schilde führt – ich habe sie alle lieb gewonnen!

Man muss dazu sagen, dass im Buch nicht allzu viel passiert, es aber dennoch wahnsinnig viel Spaß macht, Maria dabei zu begleiten, wie sie versucht, die Brauerei zu retten und zu sehen, was sie sich dabei alles einfallen lässt!

Für mich war war „Maria und das Ding mit dem Reinheitsgebot“ ein gelungener und sehr amüsanter Ausflug ins Allgäu und für mich steht fest, dass ich auch Florian Herbs nächstes Buch gerne lesen möchte!

  • Taschenbuch: 288 Seiten
  • Verlag: Ullstein Taschenbuch (15. April 2016)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 354828759X
  • ISBN-13: 978-3548287591

Samstag, 3. September 2016

Emma Sternberg - Fünf am Meer

Linn erwischt ihren Verlobten, wie er eine andere Frau verführt – und das auch noch in ihrer Wohnung! Sie ist entsetzt und will am Liebsten nur noch weg.
Dann erfährt sie, dass sie ein Haus geerbt hat – das ist natürlich eine willkommene Ablenkung und sie macht sich auf den Weg, um das Haus mal unter die Lupe zu nehmen.
Es ist zwar ziemlich baufällig, allerdings wunderschön am Meer gelegen, also lässt sich mit Sicherheit ein guter Preis dafür bekommen – so denkt sich Linn das zumindest.
Doch dann lernt sie die Bewohner des Hauses kennen – fünf lebenslustige Senioren, die sie sofort wie eine Familie aufnehmen und so rückt der Gedanke des Verkaufs schnell in weite Ferne.
Das kann Linn den alten Leuten doch nicht antun!
Doch dann passieren einige unvorhergesehene Dinge, welche Linns Pläne noch einmal gehörig auf den Kopf stellen und sie muss sich entscheiden...

Gleich als Erstes ist mir das schöne Cover des Buches aufgefallen, das hat mich direkt angesprochen.
Und auch der Inhalt klang gut!
Ich wurde nicht enttäuscht.
Der Schreibstil ist toll, die Autorin beschreibt wunderschön die Orte des Buches, sodass ich das Gefühl hatte, selber da zu sein.
Linn fand ich toll. Ich konnte vollkommen nachvollziehen, wie geschockt sie war, als sie ihren Mann inflagranti in ihrer Wohnung erwischt hat. Da kam ihr das Erbe natürlich gerade Recht.
Ich habe echt Respekt vor Linn, wie sie die ganze Situation gemeistert hat, denn es gab Leute, die es ihr nicht wirklich leicht gemacht haben.
Auch die fünf Bewohner des Hauses fand ich super. So unglaublich liebenswert haben sie immer ein offenes Ohr für Linn gehabt und haben sie sofort aufgenommen.

Die Liebesgeschichte im Buch fand ich ebenfalls ganz gut, allerdings kamen für mich persönlich zu wenig Gefühle rüber, das hätte ruhig noch etwas mehr ausgebaut werden können.

Teilweise zieht sich das Buch leider ein bisschen, aber im Großen und Ganzen hat es mir sehr viel Spaß gemacht, Linn zu begleiten.
Zum Schluss hin wurde es dann auch nochmal spannend, weshalb die letzten Seiten noch einmal an Fahrt aufgenommen haben.
Für das Buch muss man sich allerdings Zeit nehmen, es ist nicht einfach nur ein Buch zum zwischendurch-lesen, sondern viel mehr!

„Fünf am Meer“ war für mich ein schöner Sommerroman, in den man eintauchen und einfach mal abschalten kann.
Trotz kleinerer Schwächen fand ich das Buch gut!

  • Taschenbuch: 464 Seiten
  • Verlag: Heyne Verlag (9. Mai 2016)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3453421639
  • ISBN-13: 978-3453421639